Superhelden und Fullstack-Entwickler

Superhelden und Fullstack-Entwickler

Im Talk mit den Aus­zu­bil­den­den der SYSTHEMIS

Seit 2022 bil­det die SYST­HE­MIS aus. Im letz­ten Herbst ging nun die zwei­te Gene­ra­ti­on an den Start. Wir haben ein gemein­sa­mes Gespräch mit unse­ren Nach­wuchs­kräf­ten geführt, in dem wir mehr über die Erfah­run­gen in der Aus­bil­dung, die bis­he­ri­gen Ein­drü­cke von unse­rem Unter­neh­men und ihre per­sön­li­chen Zie­le erfah­ren haben.

Moha­mad Alki­ra­wan ist 18 Jah­re alt und kommt aus Wie­sen­t­heid. Schon wäh­rend der Schul­zeit hat er sei­ne Lei­den­schaft für das Pro­gram­mie­ren ent­deckt. Er inter­es­siert sich nicht nur für Video­spie­le, son­dern ist auch fas­zi­niert von der Tech­nik dahin­ter: „Ich habe in mei­ner Frei­zeit Spie­le modi­fi­ziert, vor allem GTA 5. Ich habe klei­ne Scripts geschrie­ben, um die Spiel­phy­sik zu ändern und den Role­play-Cha­rak­te­ren Super­hel­den­kräf­te zu geben. Damit sie wie Super­man flie­gen, oder wie Spi­der­man durch die Stadt schwin­gen können.“

Von der SYST­HE­MIS erfah­ren hat er ganz zufäl­lig, weil er direkt gegen­über zur Schu­le gegan­gen ist. „Ich habe das Fir­men­ge­bäu­de immer gese­hen und dann ein­fach mei­ne ers­te Bewer­bung dort­hin geschickt.“ Dass es direkt klappt, hät­te er nicht erwar­tet: „Ich war mir nicht sicher, wie gut es gelau­fen ist, es war ja mein ers­tes Bewer­bungs­ge­spräch. Aller­dings hat­te ich sofort ein gutes Gefühl im Gespräch mit Michi (Amt­hor) und Lai­la (Wolff zu Gudenberg).

Nach den ers­ten Mona­ten fühlt er sich schon rich­tig als Teil der SYST­HE­MIS: „Die Berufs­schu­le ist natür­lich auch wich­tig, aber ich bin lie­ber in der Fir­ma. Ich hät­te gedacht, dass es lang­wei­li­ger ist, jeden Tag acht Stun­den zu arbei­ten. Aber es macht so viel Spaß, dass die Zeit viel schnel­ler ver­geht als ein Schultag.“

Sein Büro teilt Moha­mad sich mit Leon Schnei­den­bach. Leon ist 17 Jah­re alt und lebt in Hafen­l­ohr. Sei­ne Frei­zeit ver­bringt er am liebs­ten mit Freun­den, egal ob on- oder off­line. Zur SYST­HE­MIS hat­te er wegen sei­ner Schwes­ter schon vor der Aus­bil­dung einen Draht: „Als Lara ihre Aus­bil­dung ange­fan­gen hat, war ich in der 9. Klas­se und habe über­legt, wie es nach der Schu­le wei­ter­geht. Ich habe ihr öfter über die Schul­ter geschaut, was sie da so tut. Weil ich es span­nend fand, habe ich dann ein Prak­ti­kum bei der SYST­HE­MIS gemacht.“

Nach dem Prak­ti­kum war nicht nur für ihn klar, dass er eine Zukunft im Unter­neh­men haben könn­te: „Michi (Amt­hor) hat mich gefragt, ob ich Lust hät­te, mich auf eine Aus­bil­dung zu bewer­ben. Des­halb hat­te ich auch kei­ne Angst vor dem Bewer­bungs­ge­spräch, ich wuss­te ja schon, dass ich einen guten Ein­druck gemacht hatte.“

Das Ler­nen der Pro­gram­mier­spra­chen macht ihm genau so viel Spaß, wie er es sich vor­ge­stellt hat­te: „Auch wenn es mich manch­mal etwas über­rum­pelt, weil es so viel auf ein­mal ist, kom­me ich am Ende doch immer hin­ter­her. Es ist schon mehr Ver­ant­wor­tung als zur Schul­zeit, aber die Rou­ti­ne war nach ein paar Wochen schon ziem­lich drin.“ Und auch die Zusam­men­ar­beit mit den Kol­le­gen hat sich so ent­wi­ckelt, wie Leon es sich gewünscht hat­te: „Hier sind alle ent­spannt und gut drauf, wir sind mit offe­nen Armen emp­fan­gen wor­den. Alle haben sich direkt vor­ge­stellt und es wur­de Piz­za für die Azu­bis bestellt.“

Für Leons Schwes­ter Lara Schnei­den­bach geht die Aus­bil­dung lang­sam auf die Ziel­ge­ra­de und die Anspan­nung steigt: „Es ist schon stres­sig. Ich muss einen Pro­jekt­an­trag ein­rei­chen. Wenn der ange­nom­men wird, kann ich mei­ne Doku­men­ta­ti­on anfan­gen. Dann habe ich drei schrift­li­che Prü­fun­gen, die Vor­stel­lung mei­nes Pro­jekts und eine münd­li­che Prü­fung. Das ist alles kom­plett neu und nicht zu ver­glei­chen mit den Abschluss­prü­fun­gen an der Realschule.“

Sie fühlt sich aller­dings gut vor­be­rei­tet und blickt posi­tiv auf ihre bis­he­ri­ge Aus­bil­dung zurück. Sie sieht in der Berufs­schu­le, dass es nicht selbst­ver­ständ­lich ist, wie SYST­HE­MIS mit Aus­zu­bil­den­den umgeht: „Man­che Mit­schü­ler wur­den drei Mona­te lang in einer Pro­gram­mier­spra­che ein­ge­lernt und dann ein­fach wie nor­ma­le Mit­ar­bei­ter ein­ge­setzt, qua­si als bil­li­ge Arbeits­kräf­te. Sie haben bei­spiels­wei­se kei­ne objekt­ori­en­tier­ten Spra­chen gelernt, wel­che einen gro­ßen Teil der Abschluss­prü­fung dar­stel­len. Hier bei SYST­HE­MIS wer­den wir hin­ge­gen, wie es auch gedacht ist, full­stack aus­ge­bil­det, wir ler­nen Backend- und Frontendentwicklung.“

Sie selbst ist – nach­dem sie schon län­ger in einem inter­nen Pro­jekt gear­bei­tet hat – inzwi­schen so weit, auch in Kun­den­pro­jek­te ein­ge­bun­den zu wer­den. Aber nicht nur fach­lich, auch mensch­lich hat sie sich in der Zeit ihrer Aus­bil­dung ent­wi­ckelt: „Ich war frü­her sehr ner­vös, woll­te nicht ger­ne Leu­te anspre­chen, weil ich mir doof vor­kam. Das habe ich kom­plett abge­legt. Ich ver­su­che, mei­ne Auf­ga­ben selbst zu schaf­fen, aber wenn ich es nicht hin­krie­ge, hole ich mir Hil­fe bei erfah­re­ne­ren Kollegen.“

Mit ihrer Kar­rie­re­ent­schei­dung ist Lara auch gegen Ende der Aus­bil­dung völ­lig glück­lich und blickt einem erfüll­ten Berufs­le­ben ent­ge­gen: „Ich will ein­fach wei­ter das machen, was ich gera­de mache. Ich suche nicht nach einem höhe­ren Sinn oder Zweck, will nicht die Welt ver­än­dern. Ich möch­te tie­fer in Pro­gram­mier­spra­chen ein­tau­chen, weil es etwas ist, mit dem ich mich auch pri­vat ger­ne beschäf­ti­ge, weil es ein­fach Spaß macht.“

Erster Healthcare Hackathon in Würzburg – wir waren dabei

Erster Healthcare Hackathon in Würzburg – wir waren dabei

Inno­va­tio­nen aus Würzburg

Der ers­te Würz­bur­ger Health­ca­re-Hacka­thon fand am 25. und 26. Janu­ar im „Treff­punkt Tower“ statt. Das Inno­va­tions- und Grün­der­zen­trum (IGZ) hat­te moti­vier­te krea­ti­ve Köp­fe gela­den, um in Team­ar­beit digi­ta­le Ant­wor­ten auf drän­gen­de Fra­gen des Gesund­heits­we­sens zu finden. 

Die Regeln

Die The­men waren ein­ge­reicht wor­den von Ärz­tin­nen und Ärz­ten, die in ihrem All­tag vor rea­len Pro­ble­men ste­hen, für die es bis­her noch kei­ne Lösun­gen gibt. Die­ser pra­xis­ori­en­tier­te Ansatz des Events über­zeug­te auch SYST­HE­MIS: „Als wir im Dezem­ber vom Health­ca­re Hacka­thon erfuh­ren, haben wir rela­tiv schnell ent­schie­den, dass wir uns betei­li­gen. Es ist toll, dass so ein Event in Würz­burg statt­fin­det. Das ist genau der Bereich, auf den wir spe­zia­li­siert sind“ sagt Vor­stand Stef­fen Hock. Des­halb unter­stütz­te SYST­HE­MIS die Ver­an­stal­tung nicht nur als Spon­sor, son­dern stell­te auch ein Entwicklerteam.

Aus der The­men­lis­te durf­te sich das Team, bestehend aus Domi­nik Rose, Alex­an­der Ger­big und Mar­tin Awer­ja­now nun zwei The­men aus­su­chen, von denen es am Vor­abend des Hacka­thons eines zuge­wie­sen bekam: die Ent­wick­lung einer mobi­len App zur Betreu­ung von Pati­en­ten mit Kopf- und Hals­krebs, ein­schließ­lich Sym­ptom­ta­ge­buch, Infor­ma­ti­ons­zen­trum und Kon­takt­mög­lich­keit zu Ärzten.

Dem Team mit Rat und Tat zur Sei­te stand wäh­rend des Events Dr. med. Chris­ti­an Wil­helm vom Uni­kli­ni­kum Würz­burg, der das The­ma ein­ge­reicht hat­te. Wäh­rend der Pan­de­mie war die Kom­mu­ni­ka­ti­on mit sei­nen Pati­en­ten stark ein­ge­schränkt gewe­sen, was ihn auf die Idee brach­te, dass eine gemein­sa­me App für Arzt und Pati­en­ten den kon­ti­nu­ier­li­chen Kon­takt gewähr­leis­ten kön­ne. Sie soll es den Pati­en­ten ermög­li­chen, ein Sym­ptom­ta­ge­buch zu füh­ren oder Ter­mi­ne zu ver­ein­ba­ren. Des Wei­te­ren soll sie aber auch den Arzt in die Lage ver­set­zen, über die App Kon­takt auf­zu­neh­men, bei­spiels­wei­se um Feed­back zum Sym­ptom­ta­ge­buch zu geben. Eine ver­gleich­ba­re App gibt es bereits in den USA, aber in Deutsch­land wird den Pati­en­ten ein sol­ches Werk­zeug bis­lang nicht angeboten.

An die Arbeit

Mit die­sen Anfor­de­run­gen an der Hand mach­te sich das Team an die Arbeit: „Es gab die Opti­on, die App nativ auf den Betriebs­sys­te­men Android und iOS zu ent­wi­ckeln. Das hät­te aber sehr lan­ge gedau­ert und schien uns in der begrenz­ten Zeit nicht ziel­füh­rend.“, so Alex­an­der Ger­big. „Des­halb haben wir uns für eine Pro­gres­si­ve Web App (PWA) ent­schie­den, also eine Web­sei­te, die auf dem Home­screen des mobi­len End­ge­räts instal­lier­bar ist. Mit der Tech­no­lo­gie sind wir ver­traut und konn­ten so, basie­rend auf einem Angu­lar-Front­end, schnell eine funk­ti­ons­fä­hi­ge Lösung entwickeln.“

Durch die lang­jäh­ri­ge gemein­sa­me Erfah­rung fiel die Auf­ga­ben­tei­lung leicht, so Mar­tin Awer­ja­now: „Das hat sich ein­fach so erge­ben. Wir haben alle damit begon­nen, Grund­an­wen­dun­gen auf­zu­set­zen. Alex hat die Grund­struk­tur für Backend und Front­end auf­ge­setzt, wäh­rend ich mich dem Sym­ptom­ta­ge­buch und der gra­fi­schen Dar­stel­lung der Ergeb­nis­se gewid­met habe. Domi­nik hat die Regis­trie­rung sowie das Log­in pro­gram­miert und spä­ter noch das Repo­si­to­ry und die Prä­sen­ta­ti­on vor­be­rei­tet. Dabei haben wir alle dar­auf geach­tet, bar­rie­re­freie Kom­po­nen­ten zu nut­zen.

Das Team war auf­grund des Zeit­drucks dar­auf bedacht, mög­lichst par­al­lel zu arbei­ten, wie Mar­tin Awer­ja­now ver­rät: „Wir haben meist getrennt von­ein­an­der an den unter­schied­li­chen Bau­stei­nen gear­bei­tet und die­se dann Stück für Stück ver­knüpft. Wir haben aber immer gese­hen, wor­an der Ande­re gera­de arbei­tet und wo wir anschlie­ßend anset­zen können.“

Die Preisverleihung

Der Andrang bei der Prä­sen­ta­ti­on und Preis­ver­lei­hung war so groß, dass sie kurz­fris­tig in einen grö­ße­ren Raum ver­legt wer­den muss­te. Neu­gie­ri­ge Medi­zi­ner und For­schen­de aus ver­schie­de­nen Abtei­lun­gen kamen zusam­men, um zu erfah­ren, was die Hacker in zwei Tagen auf die Bei­ne gestellt hat­ten. Ursprüng­lich war vor­ge­se­hen, dass nur die Jury Nach­fra­gen zu den Prä­sen­ta­tio­nen stel­len soll­te. Schon bald ergab sich jedoch eine offe­ne Fra­ge­run­de unter Ein­bin­dung des Publi­kums, so groß war das Inter­es­se an den Ergebnissen.

Die App des SYST­HE­MIS-Teams beein­druck­te vor allem durch den Umfang der umge­setz­ten Funk­tio­nen. Die Jury erkann­te und lob­te zudem die gut struk­tu­rier­te tech­ni­sche Basis, die Doku­men­ta­ti­on und das orga­ni­sier­te Vor­ge­hen des Teams, das in nur zwei Tagen den Grund­stein für eine siche­re Anwen­dung geschaf­fen hat, die so zukünf­tig tat­säch­lich in Pra­xen und Kli­ni­ken benutzt wer­den könn­te. Das reich­te für einen star­ken 3. Platz und 400 Euro Preisgeld.

Und so fällt das Fazit unse­rer Hacker durch­weg posi­tiv aus, wie Domi­nik Rose berich­tet: „Es hat ein­fach Spaß gemacht. Ich habe schon im Stu­di­um an Hacka­thons teil­ge­nom­men, dass es jetzt Teil mei­ner Arbeit ist, fühlt sich etwas nost­al­gisch an.“ Der Hacka­thon nimmt für das SYST­HE­MIS-Team ein kuli­na­ri­sches und gemüt­li­ches Ende. Auf Kos­ten der Fir­ma luden die drei Teil­neh­mer ihren The­men­ge­ber Chris­ti­an Wil­helm zum Essen ein. Ihm fiel außer­dem die schö­ne Auf­ga­be zu, eine sinn­vol­le Ver­wen­dung für das Preis­geld zu fin­den: „Natür­lich woll­ten wir, dass das Geld an eine Stel­le wan­dert, wo es auch etwas bringt, und da kennt Chris­ti­an sich am bes­ten aus. Es soll­te auf jeden Fall in den Bereich flie­ßen, für den wir auch die App ent­wi­ckelt haben.“, so Domi­nik Rose. Die Spen­de wird nun an das Selbst­hil­fe­netz­werk Kopf-Hals-Mund-Krebs gehen, das Pati­en­ten und Ange­hö­ri­ge bun­des­weit unterstützt.

Ausblick

Die Teil­nah­me war in ver­schie­de­ner Hin­sicht berei­chernd. Die hoch­wer­ti­gen Ergeb­nis­se der Teams, die in kur­zer Zeit ent­stan­den sind, ermu­ti­gen dazu, den Ansatz des Rapid-Pro­to­ty­p­ing auch im Tages­ge­schäft häu­fi­ger ein­zu­set­zen. „Wir wer­den der Metho­de wie­der mehr Platz ein­räu­men und damit Pro­jek­ten, wenn es passt, einen Kick­start ver­schaf­fen.“ denkt Micha­el Amt­hor, Lei­ter der Soft­ware-Ent­wick­lung, über die Zukunft nach.

Und wie geht es wei­ter mit dem Pro­jekt? Die Prü­fung einer Wei­ter­füh­rung der Ent­wick­lung der App bis in einen pro­duk­ti­ven Zustand ist noch nicht abge­schlos­sen. Vor­ab sind aber ver­schie­de­ne Fra­gen zu beant­wor­ten, wie bei­spiels­wei­se die Finan­zie­rung (z.B. als DIGA¹) und die Mög­lich­kei­ten zur Ein­bet­tung in die TI der gema­tik (bspw. in Kom­bi­na­ti­on mit dem TI-Mes­sen­ger²). „Die hohen Anfor­de­run­gen an Daten­schutz und Infor­ma­ti­ons­si­cher­heit einer­seits und Not­wen­dig­keit einer ein­fa­chen und intui­ti­ven Bedien­bar­keit ande­rer­seits stel­len genau die Art anspruchs­vol­ler Auf­ga­ben­stel­lung dar, der wir uns in unse­ren Kun­den­pro­jek­ten regel­mä­ßig stel­len dür­fen.“ weiß Vor­stand Stef­fen Hock.

Unab­hän­gig davon, wie die Ent­schei­dung aus­fällt, war das Event ein gro­ßer Erfolg und SYST­HE­MIS wird auch im kom­men­den Jahr wie­der als Unter­stüt­zer des Health­ca­re Hacka­thon Würz­burg dabei sein.

 

¹ BfArM – Digi­ta­le Gesund­heits­an­wen­dun­gen (DiGA)

² gema­tik Fachportal

SYSTHEMIS spendet für „Aktion Kinderpläne“

SYSTHEMIS spendet für „Aktion Kinderpläne“

Akti­on Kinderpläne

Auch die­ses Jahr haben wir in der SYST­HE­MIS und SYST­HE­MIS Con­sul­ting die Köp­fe zusam­men­ge­steckt und eine wohl­tä­ti­ge Orga­ni­sa­ti­on aus­ge­wählt, der wir hel­fen wol­len, Gutes zu tun. Unse­re Spen­de in Höhe von 1500€ soll Kin­der in ver­schie­de­nen Regio­nen des Glo­bus unter­stüt­zen, selbst­be­stimmt auf­zu­wach­sen und eine bes­se­re Zukunft zu gestalten.

Kinder sind die Zukunft

Die besinn­li­chen Tage ste­hen vor der Tür und das Jahr in der SYST­HE­MIS neigt sich dem Ende zu. Es ist also mal wie­der an der Zeit, dank­bar für unser per­sön­li­ches Glück und das erfolg­rei­che Jahr zu sein, ohne dabei die Men­schen zu ver­ges­sen, denen weni­ger Glück beschie­den war. Ein Blick in die Nach­rich­ten oder die anste­hen­den Jah­res­rück­bli­cke genügt, um zu wis­sen, dass unse­re Lebens­rea­li­tät eine ande­re ist als die von vie­len Mil­lio­nen Men­schen auf die­ser Welt.

In einer von Krie­gen, Kri­sen und Natur­ka­ta­stro­phen erschüt­ter­ten Zeit lit­ten auch die­ses Jahr die Schwächs­ten wie­der am meis­ten: die Kin­der. Des­halb haben wir uns dazu ent­schlos­sen, unse­re Weih­nachts­spen­de 2023 einer Orga­ni­sa­ti­on zukom­men zu las­sen, die sich dafür ein­setzt, der nächs­ten Gene­ra­ti­on eine Chan­ce zu geben – unab­hän­gig von Haut­far­be, Reli­gi­on oder Her­kunft: der „Akti­on Kinderpläne“.

Helfen liegt in der Familie

Plä­ne machen ist etwas Schö­nes. Die Zukunft ist ein lee­res Buch und alles was wir uns erträu­men, könn­te irgend­wann dar­in­ste­hen. Damit die­se roman­ti­sche Vor­stel­lung für Kin­der in ärme­ren Regio­nen kei­ne Illu­si­on bleibt, braucht es Men­schen, die anpa­cken. Sol­che Men­schen sind die ehren­amt­li­chen Mit­ar­bei­ter der „Akti­on Kin­der­plä­ne“. Die Orga­ni­sa­ti­on hat es sich zur Auf­ga­be gemacht, Kin­dern eine Per­spek­ti­ve zu geben, gesund, gebil­det und gewalt­frei auf­zu­wach­sen. Dafür hat sie zahl­rei­che Pro­jek­te auf der gan­zen Welt ins Leben gerufen.

Tat­säch­lich ist „Akti­on Kin­der­plä­ne“ qua­si ein Fami­li­en­be­trieb. Die Fami­lie Rig­a­no betreibt seit 1999 die Kaf­fee­rös­te­rei „Rig­a­no Caf­fe“ in Rem­scheid, die für Nach­hal­tig­keit und Fair Trade steht. Doch damit nicht genug: die Pro­jek­te von „Akti­on Kin­der­plä­ne“ die­nen dazu, die Lebens­be­din­gun­gen in den zahl­rei­chen Anbau­ge­bie­ten aktiv zu ver­bes­sern und unser Luxus­gut Kaf­fee so ein wenig nach­hal­ti­ger zu machen.

Es ist ele­men­tar für die Situa­ti­on der Men­schen in die­sen Regio­nen, dass sie nicht nur ange­mes­sen von den Schät­zen ihrer Hei­mat leben kön­nen, son­dern ihren Kin­dern die Aus­sicht auf eine selbst­be­stimm­te Zukunft bie­ten kön­nen. Die Orga­ni­sa­ti­on unter­stützt des­halb unter ande­rem den Bau von Schu­len oder Exis­tenz­grün­dun­gen der ört­li­chen Kaf­fee­bau­ern. Mit Pro­jek­ten in Hon­du­ras, Peru, Nami­bia, Kenia und der Domi­ni­ka­ni­schen Repu­blik ist „Akti­on Kin­der­plä­ne“ welt­weit mit ört­li­chen ehren­amt­li­chen Mit­ar­bei­tern aktiv und kann jede Hil­fe gebrauchen!

Wir sind beein­druckt und zie­hen den Hut vor die­ser Cou­ra­ge. Unse­re Weih­nachts­spen­de ist des­halb nicht nur eine finan­zi­el­le Unter­stüt­zung, son­dern auch ein Sym­bol für unse­re Ver­bun­den­heit im Enga­ge­ment für die Gemein­schaft. Wir glau­ben fest dar­an, dass gemein­sa­me Anstren­gun­gen dazu bei­tra­gen, das Leben von Kin­dern welt­weit zu ver­bes­sern und posi­ti­ven Wan­del zu bewirken.

Macht wei­ter so!

Hier gibt es wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu den Projekten: 

Weihnachtsspende 2022

Im letz­ten Jahr ging unse­re geteil­te Spen­de an das Deut­sche Krebs­for­schungs­zen­trum (DKFZ) und die Cari­tas Unterfranken.

Kreativität durch Umdenken

Kreativität durch Umdenken

Schlech­te Ideen und der Weg zum Erfolg

Von Sup­port über Prä­sen­ta­tio­nen, bis hin zur Teil­nah­me an Work­shops und der Mode­ra­ti­on von Mee­tings: unse­re Arbeit besteht zu erheb­li­chen Tei­len aus Kom­mu­ni­ka­ti­on. So ste­hen wir immer vor der Her­aus­for­de­rung, krea­ti­ve Gesprächs­si­tua­tio­nen zu schaf­fen. Auch in der inter­nen Kom­mu­ni­ka­ti­on ist es uner­läss­lich, klas­si­sche For­ma­te wie Dai­lys oder Retro­spek­ti­ven für die Teil­neh­mer inter­es­sant und anre­gend zu gestal­ten, um mög­lichst viel krea­ti­ves Poten­zi­al freizusetzen.

Klassische Gesprächstechniken

Ein All-Time-Clas­sic unter den Gesprächs­tech­ni­ken ist das Brain­stor­ming. Die Teil­neh­mer wer­den dazu ermun­tert, ihren Ideen frei­en Lauf zu las­sen. Es geht dabei im ers­ten Schritt nicht um die qua­li­ta­ti­ve Bewer­tung die­ser Ideen, denn es sol­len ja gera­de unkon­ven­tio­nel­le, ori­gi­nel­le Gedan­ken Gehör fin­den. Aller­dings ver­lässt sich der Ansatz prin­zi­pi­ell dar­auf, dass die Teil­neh­mer die­se ori­gi­nel­len Gedan­ken auch abru­fen und arti­ku­lie­ren kön­nen. Es gibt jedoch eini­ge Fak­to­ren, die dem im Weg ste­hen können.

Was ist zum Bei­spiel, wenn die Teil­neh­mer ihre bes­ten Ideen bereits zum Aus­druck gebracht haben? Wich­ti­ge The­men inner­halb eines Pro­jekts tre­ten nor­ma­ler­wei­se nicht von jetzt auf gleich auf, die meis­ten Betei­lig­ten haben ver­mut­lich schon viel­fach über das The­ma nach­ge­dacht und sich eine fes­te Mei­nung gebil­det. Haben sich grund­sätz­li­che Annah­men und Ver­fah­rens­wei­sen erst ein­mal fest­ge­setzt, fällt es häu­fig schwer, die eige­ne Krea­ti­vi­tät noch­mal „auf Anfang“ zu stel­len. Auch kann es vor­kom­men, dass sich zu einem The­ma bereits nega­ti­ve Emo­tio­nen gebil­det haben, die eine offe­ne und auf­ge­schlos­se­ne Aus­ein­an­der­set­zung behindern. 

Neue Blickwinkel

In sol­chen Fäl­len kann es hilf­reich sein, den Gesprächs­teil­neh­mern einen Per­spek­tiv­wech­sel anzu­bie­ten, ja viel­leicht sogar deren poten­zi­ell nega­ti­ve Gefüh­le anzu­zap­fen. Wenn bei­spiels­wei­se Pro­ble­me an einem Pro­dukt beho­ben wer­den sol­len, kann die Per­spek­ti­ve eines ver­är­ger­ten Kun­den inter­es­san­te neue Ein­bli­cke geben. Wir stel­len uns also die Fra­ge, wie das Pro­dukt beschaf­fen sein müss­te, damit der Kun­de frus­triert auf­schreit: „Hier funk­tio­niert ja gar nichts!“ 

Obwohl wir immer noch über das glei­che The­ma – und eigent­lich auch die glei­che Fra­ge­stel­lung – reden, ergibt sich eine kom­plett neue Sicht­wei­se, die den Teil­neh­mern einen fri­schen Zugang ermög­licht. Hier befin­den wir uns bereits mit­ten im Rever­se Brain­stor­ming. Auch die­se Metho­de stammt – wie ihr Gegen­part – aus dem „Design Thin­king“. Die­ser Ansatz geht davon aus, dass die Lösung eines kom­ple­xen Pro­blems am bes­ten durch die Inter­ak­ti­on zwi­schen krea­ti­ven Men­schen aus ver­schie­de­nen Dis­zi­pli­nen erreicht wer­den kann, die gemein­sam einen struk­tu­rier­ten Pro­zess der Ideen­fin­dung durch­wan­dern. Wir set­zen uns also eine Fra­ge­stel­lung für unser ima­gi­nä­res Mee­ting und ver­keh­ren die­se dann ins Gegenteil.

Wie soll­te ein krea­ti­ves Mee­ting aus­se­hen, bei dem ein mög­lichst schlech­tes Ergeb­nis herauskommt?“

Die Doku­men­ta­ti­on eines Brain­stor­mings zu die­ser Fra­ge könn­te wie folgt aussehen.

Gegenteiltag im Meetingraum

  1. Legen Sie kei­ne Zie­le und Erwar­tun­gen für das Mee­ting fest. Um einen Miss­erfolg zu garan­tie­ren, soll­ten die Teil­neh­mer mög­lichst unstruk­tu­riert an das The­ma her­an­ge­hen, damit sich kei­ne gemein­sa­me Visi­on ent­wi­ckeln kann. Bit­ten sie die Teil­neh­mer dar­über hin­aus, sich nicht auf das The­ma vor­zu­be­rei­ten und stel­len Sie ihnen im Vor­feld kei­ne Mate­ria­li­en zur Ver­fü­gung. Eine knap­pe Anset­zung („in einer Stun­de im Mee­ting­raum!“) kann die­se Effek­te ver­stär­ken und men­ta­le sowie inhalt­li­che Vor­be­rei­tung erfolg­reich unterbinden.
  1. Auch die unsorg­fäl­ti­ge Aus­wahl der Teil­neh­mer ist ele­men­tar für ein Schei­tern. Die­se soll­ten alle aus dem­sel­ben Fach­be­reich stam­men und eine mög­lichst schma­le Band­brei­te an Per­spek­ti­ven in den Krea­tiv­pro­zess ein­brin­gen. Idea­ler­wei­se gibt der ers­te Teil­neh­mer ein State­ment ab und alle ande­ren schlie­ßen sich ihm kom­men­tar­los an. Ein sol­cher Krea­tiv­pro­zess kann schon inner­halb weni­ger Minu­ten zum Erlie­gen kommen.
  1. Mit einer unge­eig­ne­ten Mode­ra­ti­on kann die­ser Effekt noch ver­stärkt wer­den. Stil­le, intro­ver­tier­te Teil­neh­mer ver­su­chen häu­fig nicht aktiv, sich ins Gespräch ein­zu­brin­gen, gut so! Hier soll­te von­sei­ten der Gesprächs­füh­rung nicht inter­ve­niert wer­den, denn je weni­ger Teil­neh­mer sich äußern, des­to weni­ger krea­ti­ve Syn­er­gien kön­nen ent­ste­hen. Gera­de mei­nungs­star­ke Teil­neh­mer, die sich ger­ne selbst reden hören, soll­ten ermun­tert wer­den, das Mee­ting in eine One-Man-Show zu verwandeln.
  1. Schlech­tes Zeit­ma­nage­ment und nicht vor­han­de­ne Doku­men­ta­ti­on run­den jedes erfolg­lo­se Krea­tiv­mee­ting ab. Je län­ger sich mit den immer glei­chen Punk­ten beschäf­tigt wird, des­to unwahr­schein­li­cher wird ein krea­ti­ver Durch­bruch. Soll­te doch fünf Minu­ten vor dem Anschluss­ter­min jemand einen Geis­tes­blitz haben, kann die­ser lei­der nicht mehr aus­führ­lich bespro­chen wer­den. Da sowie­so kein kla­res Ziel for­mu­liert wur­de, ist das aber auch gar nicht schlimm. Wenn das Mee­ting dar­über hin­aus nicht schrift­lich fest­ge­hal­ten wird, ist sicher­ge­stellt, dass das Team beim nächs­ten mal wie­der exakt bei null anfängt.

Der diebische Spaß am Destruktiven

Das soll erst­mal rei­chen, obwohl noch eini­ge Punk­te hät­ten fol­gen kön­nen. Denn dem Leser mag auf­ge­fal­len sein, wie viel Spaß der Autor beim Schrei­ben die­ses Abschnitts hat­te. Tat­säch­lich lie­ßen sich die Absät­ze ein­fach so run­ter­schrei­ben und er muss­te sich kaum am Rie­men rei­ßen, um nicht gedank­lich abzu­schwei­fen. Dar­in wird die Kraft des Rever­se Brain­stor­mings deut­lich. Das Anzap­fen nega­ti­ver Gefüh­le wird – aus nach­voll­zieh­ba­ren Grün­den – eher sel­ten im Krea­tiv­pro­zess genutzt. Umso erfri­schen­der ist es, wenn man in der Phan­ta­sie mal so rich­tig die Welt bren­nen las­sen kann.

Nach­dem zu Beginn ein Pro­blem defi­niert wur­de, kön­nen wir final die erziel­ten Ergeb­nis­se ins Gegen­teil umkeh­ren, um Lösungs­vor­schlä­ge zu for­mu­lie­ren. Das soll­te nun kaum noch Schwie­rig­kei­ten berei­ten, da die Krea­tiv­ar­beit – ohne dass es sich wirk­lich so ange­fühlt hat – schon erle­digt ist.

Confluence und Jira in gewachsenen Kundenprojekten

Confluence und Jira in gewachsenen Kundenprojekten

SYST­HE­MIS at Work

Wir arbei­ten seit Lan­gem mit Con­fluence und Jira und haben uns über die Jah­re eine Exper­ti­se in der Ein­füh­rung und Betreu­ung der Tools in Kun­den­pro­jek­ten erar­bei­tet. Heu­te wol­len wir einen Ein­blick in unse­re Arbeit geben und auf häu­fi­ge Feh­ler und Miss­ver­ständ­nis­se hin­wei­sen, die bei der Ein­füh­rung zu beach­ten sind.

Warum Atlassian?

Die SYST­HE­MIS setzt aus guten Grün­den auf Atlas­si­an-Pro­duk­te, da sie sowohl was den Umfang, die Inter­kon­nek­ti­vi­tät sowie die Ska­lier­bar­keit betrifft, für jede Art von Pro­jekt – nicht nur in der Soft­ware­ent­wick­lung – eine umfas­sen­de Basis für gelun­ge­nes Pro­jekt­ma­nage­ment bie­ten. Eine gro­ße Stär­ke von Atlas­si­an-Tools ist ihre Fähig­keit, orga­nisch mit einem Kun­den­pro­jekt zu wach­sen. Das gilt sowohl für die indi­vi­du­el­le Kon­fi­gu­ra­ti­on der Werk­zeu­ge selbst, als auch für ihre Inter­kon­nek­ti­vi­tät. Jira kann bei­spiels­wei­se pro­blem­los in eine bestehen­de Con­fluence-Infra­struk­tur inte­griert wer­den, wenn zu einem spä­te­ren Zeit­punkt im Pro­jekt ein Bedarf ent­steht. Zudem ste­hen zahl­rei­che Erwei­te­run­gen zur Ver­fü­gung und auch eine Ver­bin­dung mit ande­ren Sys­te­men ist möglich.

All die­se Vor­tei­le und Mög­lich­kei­ten dür­fen jedoch nicht den Ein­druck erwe­cken, dass die Ein­füh­rung sowie ein grund­sätz­li­ches Ver­ständ­nis der Anwen­dun­gen allein schon eine Struk­tur in Unter­neh­mens­pro­zes­se brin­gen. Atlas­si­an Tools sind kei­ne Black­bo­xes, die man mit rele­van­ten Infor­ma­tio­nen füt­tert und die einem dann eine Road­map aus­spu­cken: es sind im bes­ten Sin­ne Werk­zeu­ge, die von Men­schen kom­pe­tent bedient wer­den müs­sen, um ihre vol­le Wir­kung zu entfalten.

Fallstricke bei der Implementierung

Die Ein­füh­rung von Con­fluence und/oder Jira läuft unse­rer Erfah­rung nach häu­fig so ab: eine oder meh­re­re Per­so­nen wer­den mit der Auf­ga­be betraut und befas­sen sich mit dem The­ma. Die Tools wer­den als ein Auf­ga­ben­be­reich ver­stan­den, der mög­lichst von einem klei­nen Team abge­deckt wer­den soll. Dabei haben die betrof­fe­nen Per­so­nen oft noch ande­re rele­van­te Funk­tio­nen im Unter­neh­men und sol­len die Betreu­ung der Platt­form zusätz­lich erle­di­gen. Schon bald nach der Ein­füh­rung beginnt die Platt­form zu wach­sen, neue Auf­ga­ben kom­men hin­zu, das „Unkraut“ sprießt. Der eigent­li­che Effekt, den man sich von einem Kol­la­bo­ra­ti­ons-Tool erhofft hat, näm­lich ein Mehr an Struk­tur, ein Mehr an Über­sicht­lich­keit, droht, sich ins Gegen­teil zu ver­keh­ren: anstatt dem Team Arbeit abzu­neh­men, ent­steht zusätz­li­che Arbeit.

Organisatorische Rahmenbedingungen

Um die­ses Pro­blem zu ver­mei­den, soll­te die Ein­füh­rung eines Kol­la­bo­ra­ti­ons-Tools von Beginn an auf meh­re­re orga­ni­sa­to­ri­sche Säu­len ver­teilt wer­den. Es ist uner­läss­lich, sich bereits zu Beginn die Fra­ge zu stel­len, wel­che Anfor­de­run­gen man an das Tool hat und wel­che The­men im spä­te­ren Ver­lauf noch hin­zu­kom­men könn­ten. Denn jedes The­ma bringt auch wei­te­re Auf­ga­ben mit sich und benö­tigt zusätz­li­che Res­sour­cen. Ist der Über­blick in einem gewach­se­nen Kun­den­pro­jekt erst ein­mal ver­lo­ren gegan­gen, führt oft kein Weg an einer grund­sätz­li­chen Neu­struk­tu­rie­rung vor­bei. Als Ori­en­tie­rung dient uns hier das ITIL v4 Framework.

Bereiche und Funktionen

Grund­sätz­lich lässt sich eine Unter­schei­dung zwi­schen tech­ni­schen und fach­li­chen The­men tref­fen. Auf der tech­ni­schen Sei­te ste­hen der Betrieb der Pro­duk­te sowie die tech­ni­sche Admi­nis­tra­ti­on. Im Betrieb geht es um The­men wie das Moni­to­ring auf Sys­tem­ebe­ne, Lizenz­be­schaf­fung, das Patch- und Update­ma­nage­ment, CR-Manage­ment und Ver­trags­con­trol­ling. Die Admi­nis­tra­ti­on dage­gen trägt die Gesamt­ver­ant­wor­tung für das Sys­tem. Von tech­ni­scher Bera­tung über War­tungs­auf­ga­ben bis hin zu Feh­ler- und Plug­in­ma­nage­ment lau­fen hier alle Fäden zusammen.

Der First und Second Level-Sup­port ist der zen­tra­le Ansprech­part­ner, an den die Nut­zer des Sys­tems sich wen­den kön­nen, um Tickets für alle mög­li­chen Anlie­gen auf­zu­ma­chen; wenn bei­spiels­wei­se neue Nut­zer oder Rech­te gebraucht wer­den, aber auch für neue Fea­tures und grund­sätz­li­che Fragen.

Fach­ad­mi­nis­tra­ti­on und Con­tent-Pfle­ge sind stets eng gekop­pelt mit der tech­ni­schen Admi­nis­tra­ti­on, da jede Neue­rung im Sys­tem indi­vi­du­ell kon­fi­gu­riert wer­den muss. Sie ist unter­stüt­zend tätig für neue Anfor­de­run­gen, die nicht auf dem First und Second Level lie­gen. Dabei kann es um die Struk­tu­rie­rung und Gestal­tung von Berei­chen in den Anwen­dun­gen gehen, oder auch um den Umgang mit Plug­ins und Makros.

Wie ver­hin­dert man nun aber das oben beschrie­be­ne Sprie­ßen von „Unkraut“? Anstatt die Nut­zer selbst wild drauf los arbei­ten zu las­sen, wer­den im Bereich Vor­la­gen und Plug­ins Stan­dards ange­legt: Bereichs- und Sei­ten­vor­la­gen wie bei­spiels­wei­se Pro­to­kol­le, Über­sichts­sei­ten, sowie vor­ausge­wähl­te Plug­ins. Die­ser Pro­zess soll­te in eine Art Vor­la­gen­ma­nage­ment mün­den, in die sinn­vol­le Ver­wal­tung und Wei­ter­ent­wick­lung sol­cher Vor­la­gen. Auch das The­ma Wor­ding spielt hier eine Rol­le: wie benen­ne ich mei­ne Sei­ten oder wie erzie­le ich ein­heit­li­che Sei­ten­struk­tu­ren, damit sich jeder über­all zurechtfindet?

Es emp­fiehlt sich auch, ein eige­nes Test­sys­tem ein­zu­füh­ren, um Plug­ins aus­pro­bie­ren zu kön­nen. Bei Tests im Pro­duk­tiv­sys­tem geht viel zu schnell der Über­blick ver­lo­ren und es ver­ur­sacht extra Arbeit im Nach­gang, wenn Plug­ins wie­der zurück­ge­baut wer­den müssen.

An die­ser Stel­le schlägt sich eine Brü­cke zum The­ma Pro­zes­se und Stan­dards, also zur Fra­ge: Wie arbei­te ich mit den Werk­zeu­gen? Wird bei­spiels­wei­se ein neu­es Jira-Pro­jekt benö­tigt, emp­fiehlt es sich, das in Con­fluence fest­zu­hal­ten, um den Vor­gang für die Nut­zer nach­voll­zieh­bar zu machen. Alle Wege füh­ren in Rich­tung Standardisierung.

Der Qua­li­täts­ma­na­ger ist der Gärt­ner in unse­rem Sys­tem. Er über­wacht und prüft, ob Pro­zes­se und Stan­dards gelebt, sowie Vor­la­gen gemäß den Vor­ga­ben ver­wen­det wer­den. Er hat das gro­ße Bild, das gan­ze Sys­tem im Blick. Gera­de in Jira besteht immer die Gefahr einer „Über­mül­lung“. Daher ist es wich­tig, eine neu­tra­le Stel­le zu instal­lie­ren, die prüft, ob Tickets oder Tei­le von Pro­jek­ten unbe­ar­bei­tet im Sys­tem lie­gen und gege­be­nen­falls ent­fernt wer­den können.

Rollen

Wie nun die beschrie­be­nen Berei­che auf kon­kre­te Rol­len ver­teilt wer­den, hängt von den indi­vi­du­el­len Vor­aus­set­zun­gen und Bedürf­nis­sen des jewei­li­gen Unter­neh­mens ab. In einem klas­si­schen Kick-Off wür­de der Bera­ter der SYST­HE­MIS mit dem Kun­den gemein­sam ein Kon­zept erar­bei­ten, wie die rich­ti­gen Exper­ten am bes­ten ein­zu­set­zen sind, um die Berei­che opti­mal abzu­de­cken. Unse­re Erfah­rung zeigt: ein geschul­ter Blick von außen ist häu­fig Gold wert, um Poten­zia­le zu erken­nen und opti­mal zu nutzen.