Konsultation der Deutsch-Schweizerischen Gesellschaft für Gesundheitspolitik
Das sonnige Würzburg war am 23. Und 24. Juni Tagungsort der 16. Konsultation der Deutsch-Schweizerischen Gesellschaft für Gesundheitspolitik (DSGG). Mit dabei waren als Gastredner auch mehrere Repräsentanten der Prof. Thome Gruppe.
Die DSGG sorgt mit jährlichen Konsultationen sowie der Publikation von Fachartikeln für den Austausch zwischen deutschen und schweizerischen Experten aus dem Gesundheitswesen. Die diesjährige Veranstaltung stand unter dem Leitthema „Epidemien – sind wir darauf vorbereitet?“, und fand in den Räumlichkeiten des Weinguts Juliusspital statt.
Nach einem kleinen Mittagsimbiss eröffnete Herbert Rebscher, von 2005 bis 2016 Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit und nun Präsident der DSGG, das Programm in der Zehntscheune mit einer volkswirtschaftlichen Analyse der Thematik. Es folgten namhafte Redner aus verschiedenen relevanten Bereichen der Politik, Wirtschaft und des Gesundheitswesens, die das drängende Thema Epidemien jeweils aus deutscher und schweizerischer Perspektive beleuchteten.
Prof. Dr. Rainer Thome, sowie Steffen Hock, Vorstand der SYSTHEMIS AG, beschlossen den ersten Abend mit ihrem gemeinsamen Vortrag „Lessons learned – Konzepte für die Zukunft aus Sicht der Wissenschaft und Informationstechnologie“. Prof. Thome gab darin Einblicke in die Philosophie seiner Unternehmensgruppe. Anhand verschiedener Beispiele aus der Geschichte der Informationstechnologie widersprach er der weitverbreiteten Annahme, große Veränderungen entstünden ausschließlich sprunghaft, aufgrund äußeren Drucks. Er hob hervor, dass vielmehr die kontinuierliche Anpassung an äußere Gegebenheiten der Schlüssel zur Entwicklung zeitgemäßer Informationstechnologie sei. Diesbezüglich beantwortete er die Leitfrage der Tagung mit: „Nein – Lessons NOT learned.“
Steffen Hock berichtete darauf aufbauend von seinen langjährigen Erfahrungen in Projekten des Gesundheitswesens. Er beschrieb den auch 2022 im Gesundheitswesen immernoch typischen Verlauf eines Digitalisierungs-Projekts als linearen Prozess, bei dem nötige Veränderungen meist erst sehr spät im Prozess umgesetzt werden und regelmäßig erhebliche Mehrkosten verursachen. Demgegenüber stellte er das evolutionäre Vorgehen, wo von Beginn an regelmäßig Projektergebnisse erstellt und reviewed werden, um durch regelmäßiges Feedback frühzeitig Änderungsbedarfe zu erkennen und einarbeiten zu können. Die Pandemie skizzierte er als Fluch und Segen zugleich: Einerseits wurde ein Umdenken angestoßen, da bei vielen Maßnahmen ein langer Vorlauf nicht möglich war und die Verantwortungsträger quasi zum evolutionären Vorgehen gezwungen wurden, andererseits müsse das Vorgehen nun in der Praxis fest verankert und eingeübt werden, um auf kommende Epidemien vorbereitet zu sein.
Am zweiten Tag stand nach weiteren Vorträgen und dem offiziellen Abschluss noch eine Stadtführung an. Auch hier kamen Vertreter der PTG zu Wort: Frank Linneberg (Vorstand in der Administration Intelligence) und Prof. Dr. Eduard Gerhardt (IBIS Prof. Thome AG) zeigten den Teilnehmern bei sonnigem Wetter historische Plätze Würzburgs und berichteten über Licht und Schatten in der Stadtgeschichte. Vor der Marienkapelle am oberen Marktplatz bekamen die Gäste anhand alter Fotografien und Karten Einblicke in die architektonische Geschichte der Würzburger Innenstadt. Über den Dom ging es abschließend zur Alten Mainbrücke, wo die Teilnehmer der 16. Konsultation der DSGG die Tagung bei einer entspannten Main-Schifffahrt nach Veitshöchheim ausklingen ließen.