Erkenntnisse von der Atlassian Team 25 Europe Digital
Das australische Softwareunternehmen lud vom 7. bis 9. Oktober nach Barcelona ein, um seine ehrgeizigen Visionen zum Thema digitale Zusammenarbeit vorzustellen. Für die SYSTHEMIS war unser Berater Alexander Brückner vor Ort auf der Messe und hat sich ein genaues Bild von Atlassians Zukunftsplänen gemacht.
App-basiert, intelligent und Cloud-only
Der Tenor der Veranstaltung war eindeutig: Atlassian geht mit seiner Produktstrategie den konsequenten Weg in Richtung einer modularen, vollständig auf Cloud-Technologie ausgelegten Plattform. Die Datacenter – Lizensierung wird zum 28. März 2029 komplett eingestellt.
Auf der zugrunde liegenden Basis, der Atlassian Cloud Platform, baut ein System aus App-Collections auf, das alle bekannten Anwendungen umfasst. Als Dreh- und Angelpunkt zwischen Apps und Cloud dient Rovo, Atlassians eigene KI-gestützte Suite, die bereits heute über viele Funktionen verfügt und zukünftig in allen Bereichen der Atlassian-Infrastruktur Workflows unterstützen und vereinfachen soll.
Effizienter arbeiten mit Rovo
So wird Rovo zum Beispiel fester Bestandteil der Suche. Es hat dabei Zugriff auf alle Anwendungen der Plattform, sucht also app-übergreifend mit Kontextverständnis. Durch seine direkte Integration in die Apps erhofft sich Atlassian eine erhebliche Vereinfachung bei der Navigation.
Im Bereich Service Management nutzt Rovo seine Datenbasis, um Zusammenhänge zwischen Tickets, Assets und Softwarekomponenten zu erkennen. So lassen sich Vorfälle schneller einordnen und Ursachen identifizieren.
Doch die Einbindung ist noch tiefgreifender: Rovo kann Inhalte strukturieren und automatisieren, unterstützt bei der Wissens- und Informationssuche und kann Routinenaufgaben mit Agenten automatisiert abarbeiten.
Auch in der Softwareentwicklung hat Atlassian eine klare Vorstellung, wohin die Reise geht: Mit „Rovo Dev“ können Entwickler aus Requirements automatisch Code-Grundgerüste generieren lassen. Dieses Feature ist noch nicht final integriert, hat aber durchaus Potenzial, Entwicklungszyklen zukünftig zu beschleunigen.
Ein Punkt wurde jedoch in allen Sessions immer wieder hervorgehoben: Atlassian betont, dass Rovo keine Entscheidungen autonom trifft, sondern lediglich Vorschläge unterbreitet, die der Nutzer freigeben muss. Der Mensch als Entscheidungsinstanz bleibt unersetzlich.
„Das wird die tägliche Arbeit deutlich erleichtern. Vieles, was wir heute manuell mit Copy & Paste machen, erledigt Rovo künftig direkt in Jira oder Confluence – integriert, intelligent und immer mit menschlicher Kontrolle. Rovo wird dadurch zu einem Mitglied im Collaboration Team.“ Alexander Brückner
Abschied vom Data Center
Ein zentrales Thema der Teams 25 war die Zukunft der Atlassian-Infrastruktur. Am 2.03.2029 laufen die Lizensierung und der Support für die Data Center-Produkte aus – danach heißt es endgültig: “Cloud only”. Das bringt für uns und unsere Kunden gewisse Veränderungen, aber auch Chancen mit sich. Themen wie Datenschutz, Compliance und IT-Sicherheit wurden von Atlassian klar adressiert und dementsprechende Maßnahmen garantiert:
- Ausbau der Atlassian Datenresidenzen
- C5-Zertifizierung (BSI-konform)
- Bring Your Own Key (BYOK) für kundeneigene Verschlüsselung
- Isolated Cloud-Umgebungen für besonders sensible Daten
Für Organisationen, die mit Sozial- oder Gesundheitsdaten arbeiten, etwa im Umfeld der gesetzlichen Krankenkassen, sind das entscheidende Schritte, um den Umstieg in die Cloud sicher zu gestalten. Wir als SYSTHEMIS verstehen die Bedenken unserer Kunden, denn wir kennen die Situation im Data Center aus langjähriger Erfahrung. Daher sehen wir die Risiken, wissen aber auch, mit welchen Maßnahmen sie zu adressieren sind.
Denn die Vorteile der neuen Atlassian-Welt liegen auf der Hand: Die Cloud-Versionen von Jira und Confluence sind jetzt schon optisch und funktional deutlich weiter als die On-Premises-Varianten. Sie bieten ein moderne s Look & Feel, neue Editing-Funktionen und eine nahtlose Integration in die Atlassian-Infrastruktur.
Fazit
Die Atlassian Teams 25 in Barcelona hat gezeigt, wie die Zukunftsvision des Unternehmens aussieht: An die Stelle von starren Installationen tritt eine vernetzte, lernende Plattform, die Teams aller Art von der Entwicklung über den Support bis zur Strategieplanung miteinander verbindet. Atlassian sieht sich nicht mehr als Entwickler von Tools, sondern arbeitet daran, eine umfassende Infrastruktur für Organisationen der Zukunft zu schaffen.
Jenseits der technischen Neuerungen war aber auch der Spirit der Veranstaltung besonders: ein freundschaftliches, inspirierendes Zusammenkommen der europäischen Atlassian-Community, bei dem die SYSTHEMIS auch zukünftig nicht fehlen will.